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Konzertsaison 2023

Nr. 27 - CASA MAGICA. LISTENING THE ANNEMARIE’S VILLA - 9.12.23
Stanislas Pili - Sound-Installation, Performance, Komposition

Das Haus der Familie Bürgin am Ausserberg wird zur Bühne für mehrere Klanginstallationen in verschiedenen Räumen. Der Soundmagier Stanislas Pili führt das Publikum durch das Haus: Auf diesem klanglichen Rundgang durchläuft das Publikum verschiedene Stationen – vibrierende Gemälde, die durch unhörbar tiefe Klänge in Bewegung gesetzt werden; klingende Wassergefässe, die mit Hydrophonen verstärkt werden; Lichter, die durch Klangschwingungen gesteuert werden; Live-Videoprojektionen, die die visuelle Wahrnehmung des Hauses verzerren; Ultraschalllautsprecher, die die Wände zum Klingen bringen und vieles mehr. Der Abend ist nicht nur für die Kenner:innen der elektronischen Musik gedacht, sondern auch für Familien und Kinder, die die magische Welt der Klangkunst entdecken wollen.


Nr. 26 - CON OSTINATO ELETTRONICO - 2.12.23
Lea Sobbe - Blockflöten & Martin Jantzen - Barockcello | Marie Delprat - Elektronisches Set

Francesco Maria Veracini (1690 - 1768) - Sonata Nona

Arcangelo Corelli (1653 - 1713) - Arcangelo Corelli

Benedetto Marcello (1686 - 1739) - Sonata Nr. 1 op. 2

Das Violoncello als Continuo-Alternative zum Cembalo – eine Neuheit im 18. Jahrhundert. Mit Fokus auf diese besondere Besetzungsvariante präsentieren die Blockflötistin Lea Sobbe und der Cellist Martin Jantzen barocke Duosonaten. Speziell für dieses Konzert am Ausserberg gehen sie eine neue Kollaboration mit der stilistisch vielseitig agierenden Musikerin Marie Delprat aus Basel ein. Delprat imaginiert ihr elektronisches Set im Zusammenschluss mehrerer analoger Synthesizer als eine Art modernes Cembalo: so hat sie Zugriff auf unterschiedliche Register und Stimmen: Melodie-, Zwischen- und Begleitstimmen, Basso continuo, Ostinato. Auch die musikalische Zeitstruktur entlehnt sie der Barockmusik, sodass jede musikalische Geste verziert werden kann. Durch die quadrophone Klanginstallation wird der Konzertraum zur Zeitmaschine, die das Publikum zwischen Barockzeit und Gegenwart transportiert.

Nr. 25 - TEN STRINGS - 15.11.23
Karolina Öhman - Cello | Steffen Ahrens - Gitarre & E-Gitarre

José Maria Sanchez-Verdu (*1968) - NADA (2007)

Reginald Smith Brindle (1917-2003) - Ten String Music (1957)

Sofia Gubaidulina (*1931) - Serenade (1969)

Germaine Tailleferre (1892-1983) - guitare

Friedrich Burgmüller (1806-1874) - Nocturne Nr. 1

Astor Piazzolla (1921-1992) - Café 1930 (1985)

Madeleine Isaksson (*1956) - Fält (2023)

Alberto Hortigüela (*1969) - pour entrer...s`y profilait (2008)

Christopher Brandt (*1969) - 91 aus 1000 Sonaten (2002)

Die Basler Cellistin Karolina Öhman trifft auf den Frankfurter Gitarristen Steffen Ahrens. Beide international renommierten, versierten Musiker:innen sind sowohl in der Neuen Musik, als auch im traditionellen Repertoire zu Hause. Die beiden wollen schon seit langem zusammen ein Konzert für ihre klangvielfältige Duo-Besetzung gestalten, was im Rahmen dieses Konzertes am Ausserberg nun möglich wird. Hierfür erarbeiten sie ein spannendes neues Programm an mehrseitigen Duowerken von Komponist:innen verschiedener Jahrhunderte.

Nr. 24 - BACH AM AUSSERBERG - 7.10.23 & 8.10.23
Friedemann Treiber - Violine | Gianmaria Nobile -Bratsche | Leonhard Dering, Kirill Zvegintsov, Vladimir Holinka - Klavier | Adrián Albaladejo Díaz - Barockposaune

Johann Sebastian Bach (1675-1750)

Goldberg-Variationen BWV 988 | Sechs Sonaten für Violine & Cembalo BWV 1014–1019 | Sechs Partiten BWV 825-830 | Sechs Suiten für Violoncello solo BWV 1007–1012 | Das wohltemperierte Klavier Band II BWV 870 -893

Der Ausserberg verwandelt sich zum Pilgerort für Bachverehrer:innen – zwei Tage, sechs Konzerte – insgesamt elf Stunden Musik: Es erklingen monumentale Werke. Eine Mammutaufgabe an die Interpret:innen und für das Publikum die Möglichkeit auf „Wellenlänge Bach“ umzuschalten, Spaziergänge im Blumengarten oder im nahen Wald zu geniessen, der Frequenz des Alltags zu entkommen. Gleichzeitig knüpft das Mini-Festival an die langjährige Bachtradition im Haus und ihre grosse Publikumsresonanz an.

Nr. 23 - HERZENSKINDER. IN MEMORIAM ANNEMARIE - 19.9.23

Quatuor Anonymes: Sibylle Deleau, Baptiste van de Wiele - Violinen | Tonino Giuliano - Viola | Esther Helena Richard - Cello

Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791) - Streichquartett C-Dur KV 465 (1785)


Felix Mendelssohn (1809-1847) - 2. Streichquartett a-moll Op.13 (1827)


Zwei grossartige klassische Streichquartette begegnen sich in diesem Konzert. Die beiden Komponisten zählen zu den Lieblingen der ehemaligen Hausbesitzerin Annemarie Bürgin, die am Konzerttag ihren 94. Geburtstag feiern würde und gewiss Freude an der Musik gehabt hätte: Mozarts Dissonanzenquartett überrascht uns bereits in der Einleitung, in der wir gleich Dante Alighieri einen dunklen Wald unaufgelöster chromatischer Dissonanzen durchstreifen, ehe das Allegro erste Lichtstrahlen bringt. Mit dem Quartett wendet sich Mozart direkt an Haydn und schreibt: „ich lege Dir meine Kinder ans Herz”. Im Oktober 1826 verarbeitet Beethoven das Motto „Es muss sein" im letzten Streichquartett op. 135. Der damals 18jährige Mendelssohn ist ein begeisterter Fan dieser hochkomplexen, avantgardistischen Musik. Nach dem Tod Beethovens 1827 komponiert er zunächst das Lied Frage op. 9 „Ist es wahr?” und verwendet es dann als Hauptmotiv im Streichquartett op. 13. Dieses Quartett ist voller romantischer Leidenschaft, aber auch Leid und lässt sich als Epitaph an Beethoven deuten.

Nr. 22 - METAMORPHOSIS A TRE VOCI - 3.9.23
Giuliano Sommerhalder - Trompete | Kirill Zvegintsov - Klavier | Adrián Albaladejo Díaz - Euphonium, Posaune

Karlheinz Stockhausen (1928 - 2007) - Aus «Tierkreis»| Zwölf Melodien der Sternzeichen für Flöte Krebs - Mond

Martin Gremboszewski (1626 - 1655) - Canzoneto a 2 voci für Recorder, Fagott und Continuo

Gustav Mahler (1860 - 1911) aus dem Liederzyklus «Des Knaben Wunderhorn». Wer hat das Liedlein erdacht?

Jean-Philippe Rameau (1683 - 1764) / Jean Baptiste Loeillet (1680 - 1730) - J. F. Rameau: Tambourin und J. B. F. Loeillet: Courante, Sarabande und Gigue

Marcel Bitsch (1921 - 2011) Vier Variationen über ein Thema von Domenico Scarlatti

Karlheinz Stockhausen Aus «Tierkreis» - Zwölf Melodien der Sternzeichen für Flöte Steinbock – Saturn

Amilcare Ponchielli (1834 - 1886) - Fantasie über die Traviata für Trompete und Orchester

Trompete, Posaune, Euphonium, Klavier – ob diese Raritätsbesetzung ein echtes Konzerterlebnis kreieren kann? Eine Einladung ins Labor, in dem drei Musiker ihre Stimmen verschmelzen und die Möglichkeits-Grenzen ihrer Instrumente ausloten. Ein Abend voller Überraschungen – so in Sachen Repertoire: anstatt von Originalwerken erklingen Transkriptionen und Fantasien. Auch die stilistischen Unterschiede könnten kaum grösser sein: ausgehend von der Frühbarock-Suite des unbekannten polnischen Komponisten Martin Gremboszewski führt das Experiment über die Traviata-Fantasie von Amilcare Ponchielli bis zur geheimnisvollen Zodiak-Musik von Karlheinz Stockhausen und der verklärten Schönheit im Werk Gustav Mahlers.

Nr. 21 - MUSIKSALON. ATEM DUO BRÜSSEL - 19.8.23
Jelena Pešić - Klavier & Adam Suga - Klavier vierhändig


Johann Strauss II (1825-1899) - Ouvertüre zur Operette „Die Fledermaus“ (1874)

Franz Schubert (1797-1828) - Fantasie D.940 op.103 (1828)

Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791) - Sonate C-Dur KV 521 (1787)

Robert Schumann (1810-1856) - Bilder aus Osten Op. 66 (1848)

Die klassische und romantische Klavierliteratur zu vier Händen lässt sich grob in drei Hauptgattungen einteilen: Sonatenartige, gross angelegte Werke, unterhaltsame Tänze und Transkriptionen von Orchesterwerken. All diese Gattungen sind in diesem Programm des Brüssler Atem Duos vertreten. Die einladende Atmosphäre des Wohnzimmers am Ausserberg und der Klang des alten Flügels machen die Verbindungen zwischen dem Heute und Gestern der Musikgeschichte erlebbar. Die Tradition des Musiksalons des 18. bis 19. Jahrhunderts einerseits und die des Hausmusizierens am Ausserberg im 20. Jahrhundert andererseits. Im Zentrum des Programms steht Schuberts berühmte f-Moll-Fantasie.

Nr. 20 - TREÏ. ONE'S FOR SORROW, TWO'S FOR JOY - 12.8.23
Abélia Nordmann - Stimme, Akkordeon | Gizem Şimşek - Stimme, Perkussion | Mara Miribung - Stimme, Cello

TRËI hat seinen Sitz in Basel: der Name des Vokaltrios kommt aus dem Ladinischen, einer rätoromanischen Sprache aus den italienischen Alpen. Von der Geburt bis zum Tod sind es Frauen, die an den Betten der Lebenden und der Sterbenden sitzen. ONE'S FOR SORROW, TWO'S FOR JOY – TRËİ webt mit seinem neuen Programm die Lieder der Klagefrauen, der Seherinnen und der Hexen in einen dicht inszenierten Konzertabend, der ohne Scheu nach der unterdrückten Kraft der Weiblichkeit fragt. Poetisch und ehrlich setzt sich TRËİ mit Verfolgung, Ermächtigung und Weisheit auseinander und ehrt damit all die, die die Menschen seit Jahrhunderten am Rande des Lebens singend begleiten.

Nr. 19 - AGAINST THE GRAIN - 8.7.23 
Jacob Mason - Klavier

Girolamo Frescobaldi (1583-1643) - Toccata Prima del primo libro di toccate e partite d’intavolatura (1615)

Alessandro Scarlatti (1660-1725) - Toccata settima nel Primo Tono (1723)

Tania León (*1943) - Ritual (1987)

Maurice Ravel (1875-1937) - Sonatine (1903-05)

Dorothy Hindman (*1966) - To Spill Oneself Away (2021)

Mikel Urquiza (*1988) - Contrapluma (2016)

Was zeichnet Virtuosität aus? Ist sie einfach eine Demonstration von Kraft und Geschicklichkeit, wie man uns oft glauben machen will? Ist es der Triumph des Ausführenden über eine ihm gestellte Herkulesaufgabe, oder ein edler, aber letztlich vergeblicher Kampf um das Unmögliche? Welche Rolle spielt die Selbstoptimierung gegenüber der Selbstaufgabe? Improvisation oder Auswendiglernen? Wie wichtig ist der Körper gegenüber dem Gehirn? Sind Virtuosität und Musikalität getrennte Anliegen oder sind sie untrennbar miteinander verwoben? Das Programm lädt die Zuhörer ein, sich diese Fragen zu stellen und zu überlegen, was ihnen persönlich bei einer musikalischen Darbietung am wichtigsten ist.

Nr. 18 - STERB(L)ICH IN LIEDERN - 7.7.23
Ilya Lapich - Bariton | Leonhard Dering - Klavier

Alban Berg (1885-1935) - Vier Gesänge op. 2 (1910)

Pjotr Iljitsch Tschaikowski (1840-93) - Sechs Romanzen op. 27 (1875)

Georgi Swiridow (1915-98) - aus „Петербург“ (Petersburg) (1995)

Sergei Rachmaninow (1873-1943) - 15 Romanzen op. 26 (1906)

Modest Mussorgsky (1839-1881) Lieder & Tänze des Todes (1877)

 

Ein Liederabend zu den Facetten des Todes als der zugleich individuellen und gemeinsamen, schrecklichen oder befreienden Perspektive allen Lebens: Rückert thematisiert die Erfahrung und die Trauerarbeit nach dem Tod von Kindern. Puschkin setzt sich mit den Themen Unsterblichkeit, Vergänglichkeit, Befreiungssehnsucht und Abschied auseinander. Hebbel und Mombert beschreiben die Sehnsucht nach ewigem Schlaf angesichts der Last des Lebens und die Schönheit der Unberechenbarkeit des Todes. Golenischtschew-Kutusow porträtieren den Tod in verschieden Szenen: Er entreisst einer sich verzweifelt wehrenden Mutter das Kind, er verführt als Ritter eine Fieberkranke, er tanzt einen betrunkenen Bauern im Schneesturm in den Schlaf, er zieht als Feldherr und Erbeuter über das Leichenfeld nach einer Schlacht.

Nr. 17 - DUMKA - 1.7.23
Varvara Vasylieva, Lara Stibal - Geige | María Luisa Sopeña - Bratsche | Nadzeya Kurzava - Violoncello | Oleksandr Leonov - Klavier

Edward Elgar (1857-1934) - Klavierquintett a-Moll, op. 84 (1918)

Antonín Dvořák (1841-1904) - Klavierquintett A-Dur, op. 81 Nr. 2 (1887)

Mit diesem Programm wenden wir uns der Ukraine zu: in Dvoraks Klavierquintett begegnet uns die Dumka – wörtlich aus dem Ukrainischen übersetzt: Gedanke – eine Balladenform mit raschen Stimmungswechseln zwischen langsam / schwermütig und schnell /ausgelassen. Vorgetragen von einem Sänger zur Begleitung der Kobz, Lyra oder Bandura. Inhaltlich handelt sie von Heldentaten, Kämpfen berühmter Kosaken und Themen des alltäglichen Familienlebens. Unmittelbarer als in jeder anderen Form spiegelt sich das wechselhafte Temperament Dvoraks in der Dumka. Im zweiten Teil erklingt das üppig-spätromantische Klavierquintett von Edward Elgar, das er in einer schwierigen Zeit seines Lebens schrieb. Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs und nahe dem Tod seiner geliebten Frau. Von Depressionen überwältigt zog Elgar aus London in die ländliche Gegend von Sussex, wo er viel in den Wäldern spazieren ging. Hier schrieb er sein berühmtes Klavierquintett in a-Moll, das ihm half seinen Zustand zu verbessern.

Nr. 16 - SCHUMANN AM AUSSERBERG - 21.6.23
Mirka Šćepanović- Violine | Gianmaria Nobile - Viola | Maxim Barbash - Cello | Kirill Zvegintsov - Klavier

Robert Schumann (1810-1856)

Sechs Studien in kanonischer Form für den Pedalflügel op. 56 (1845) | Violinsonate Nr. 3 a-Moll WoO 2 (1853) | Klaviertrio Nr. 2 F-Dur op.80 (1847) Klavierquartett Es-Dur op. 47 (1842)

Im Zentrum des Programms stehen die weniger bekannten Werke von Schumann für eine variierend, wachsende Besetzung: vom Soloklavier bis zum Klavierquartett. Als Bindeglieder zwischen den grossen Ensemblewerken dienen die sechs Studien in kanonischer Form für den Pedalflügel, welche in kammermusikalischer Fassung erklingen, was u.a. Schumanns «Stimme aus der Ferne» akustisch plastisch erfahrbar macht. Die Entwicklung kulminiert in Schumanns Klavierquartett in Es-Dur, das er zeitnah zum berühmten Klavierquintett 1842 komponiert hat.

Nr. 15 -INZWISCHEN. ENSEMBLE MUSIQUE LUCIDE - 19.5.23
Lucie Koci - Violine | Katharina Oberson - Klarinette | Leonhard Dering - Klavier | Jonas Iten - Violoncello

Christoph Blum (*1990 in OW) – Inzwischen. Sieben Interludien (2022)

Olivier Messiaen (1908-1992) – Quatuor pour la fin du temps (1941)

Das Auftragswerks des Ensemble Musique Lucide (Luzern) an den jungen Schweizer Komponist Christoph Blum, verbindet die acht Sätze von Messaiens Quatuor zum nahtlos verzahnten musikalischen Kontinuum. Darin ergibt die kompositorisch-stilistische Gegenüberstellung unserer Gegenwart und der Entstehungszeit des Quatuor, eine plastische Einheit zweier Zeitschichten: Pour la fin du temps – Messiaen komponierte das Werk im Zustand absoluter Ohnmacht und Perspektivlosigkeit seiner NS-Kriegsgefangenschaft. Auch die heutigen Krisenzeiten fordern uns existenziell heraus. Dennoch finden wir Hoffnung im Wissen: Jeder ausweglos wirkende Zustand unterliegt einer Metamorphose, die unumgänglich zu Neuem führt.

Nr. 14 - HINDEMITH AM AUSSERBERG - 28.4.23
Adrián Albaladejo Díaz - Euphonium & Posaune | Gianmaria Nobile - Klavier & Bratsche | Kirill Zvegintsov, Leonhard Dering - Klavier | Aleksander Gabryś - Kontrabass

Paul Hindemith (1895-1963)

Die Sonaten für Bratsche & Klavier (1919) | Posaune & Klavier (1941) | Zwei Klaviere (1942) | Klavier vierhändig (1938) Kontrabass & Klavier (1950)

Basstuba & Klavier (1955)

Am Ausserberg erklingen die Sonaten des Komponisten, Bratschisten und Musikwissenschaftlers Paul Hindemith, einem der wichtigsten Komponist:innen des 20. Jahrhunderts. Die erste Sonate für Bratsche und Klavier op. 11 markiert Hindemiths Entscheidung, das Violinspiel zugunsten der grösseren Cousine aufzugeben. Es folgt eine stilistische Reise durch die Sonatenformen und den kompositorischen Wandel des Frankfurter Komponisten über 30 Jahre hinweg. Seit 1953 lebte er in der Schweiz und war hier Professor an der Universität Zürich, wo er u.a. die Tuba-Sonate komponierte.

Nr. 13 - HAUSKONZERT - 25.3.23
Adrián Albaladejo - Euphonium | Marita Binkert - Kontrabass | Matthis Bürgin - Altblockflöte und Violine | Ada Meinich & Virginie Raemy - Violine | Gianmaria Nobile & María Luisa Sopeña - Bratsche | Thomas Wolff - Oboe | Kirill Zvegintsov - Klavier
Georg Philipp Telemann (1681-1767) | Antonio Vivaldi (1678-1741) | Domenico Sarri (1679-1744) | Francesco Mancini (1672-1737) | Antonio Vivaldi (1678-1741) | Johann Sebastian Bach (1685-1750)

Wir freuen uns, euch zu einem Hauskonzert mit anschliessendem Apéro an den Ausserberg einladen. Wir spielen verschiedene Barockkonzerte in unterschiedlicher Besetzung.

 

Konzertsaison 2022

Nr. 12 - BRATSCHE UND KLAVIER - 4.12.22

Gianmaria Nobile - Bratsche | Jelena Pešić, Klavier

Alban Berg (1885-1935) - Klaviersonate op. 1

György Kurtág (*1926) - Zeichen, Spiele und Botschaften

Dmitry Schostakowitsch (1906-1975) - Sonate für Bratsche und Klavier op.147

Die Sonate für Bratsche und Klavier op. 147 ist das letzte Werk Schostakowitschs. Es spricht von der Unmittelbarkeit und Notwendigkeit der Musik und führt die Zuhörer:innen zu einer tieferen Stufe der Wahrnehmung, verleitet zur Überlegungen über die Herkunft und den Raum der Musik. Die Perspektive auf diese Sonate leitet sich im Programm über die seinerzeit neue Sprachwelt Alban Bergs her; den Fokus verstärken kurze, beeindruckende Momente aus der Musik György Kurtags.

Nr. 11 - SYNTHETIC / NATURAL - 5.11.22
Supernovæ: Agustín Nazzetta - E. Guitar | Adrián Albaladejo Díaz - Posaune

Santiago Diez-Fischer (*1977) - Synthetic yellow trip (2019)

Santiago Quintans (*1975) - Brushes (2014)

Katherine Young (*1980) - Underworld (Dancing) (2008)

Nicolas von Ritter (*1989) - «Neues Werk» (2022, UA)

Karlheinz Essl (*1960) - exit*glue (2016)

Komponist:innen unterschiedlicher Herkunft, kultureller Hintergründe und Generationen finden sich im Programm. Mithilfe elektronischer Geräte, Medien und dem Einsatz akustischer Instrumente werden immersive und eindrucksvolle Erfahrungen geschaffen, die dem Duo die Beweglichkeit eines orchestralen Klangbildes verleihen. Musikalische Virtuosität zeigt sich in der Natur der Musiker, nicht nur im banalen Sinne, sondern auch in der Fähigkeit, ihre Zuhörer in innere Welten zu entführen.

Nr. 10 - DIE STIMME DER BRATSCHE - 19.10.22
Gianmaria Nobile - Bratsche

J. Sebastian Bach (1685-1750) - Suite nr. 5 c-Moll BWV 1011

Henri Vieuxtemps (1820-1881) - Capriccio für Bratsche solo op. 55

Paul Hindemith (1895-1963) - Sonate für Bratsche solo op.25 nr. 1

Komponist:innen setzten die Bratsche häufig dazu ein, Leid und Trauer zu übermitteln. Die Tonalität der zwei ersten Stücke ist cMoll, der die C-Saite der Bratsche einen immensen, einhüllenden, zugleich ausdrucksvollen Resonanzraum gibt. Die Rhetorik der Musikwerke entwickelt sich Stück um Stück entlang der Musikgeschichte, ausgehend vom Barock und Romantik zur Moderne der Zwischenkriegszeit Die Stimme der Bratsche erzählt tönend von der Verwandlung der Eleganz der Vergangenheit bis hin zur Gewalt und den Narben des Krieges.

Nr. 9 - DÈS UN SON PRIMORDIAL - 30.09.22
Duo Signal: Alejandro Oliván - Saxophon | Adrián Albaladejo Díaz - Posaune

Santiago Díez-Fischer (*1977) - «Neues Werk» (2022, UA)

Osnat Netzer (*1979) - Are you yet living? (2016)

Jon Yu (*1988) - «Neues Werk» (2022, UA)

Nuño Fernández Ezquerra (*1992) - Vers l’essence de l’écoute (2021)

Jaehyuck Choi (*1994) - «Neues Werk» (2022, UA)

Anlässlich eines durch das Duo Signal organisierten Kompositionswettbewerbes sind weltweit eine Reihe neuer Werke für Duo Saxophon und Posaune geschrieben worden, die im Programm „Dès un son Primordial“ zur Premiere gelangen. Die neuen Werke sind stilistisch vielfältig beeinflusst, mäandern zwischen Jazz, Mikrotonalität, Groove und langsamen kompositorischen Prozessen. In ihrer Interaktion folgt das Konzert der Frage, welche ursprünglichen Einflüsse zu einer neuen Komposition leiten.

Nr. 8 - IN MEMORIAM ANNEMARIE - 19.09.22 
Kirill Zvegintsov - Klavier

Johann Sebastian Bach (1685-1750) - Das wohltemperierte Klavier I. BWV 846-869

Zum 92. Geburtstag von Annemarie Bürgin (1929-2021) erklingt eines ihrer Lieblingswerke – das Wohltemperierte Klavier von J. S. Bach. Das Werk selber ist auch ein Geburtstagskind: es feiert sein 300-jähriges Jubiläum. Drei Jahrhunderte liessen diese Musik keineswegs altern und stets diente sie als unerschöpfliche Inspirationsquelle für Komponist:innen, Interpret:innen und Musikbegeisterte. Das fast zweistündige Konzert bietet die Möglichkeit, in Bachs Ideenwelt einzutauchen, der Hektik des Alltags zu entfliehen.

Nr. 7 - FALLSCHIRM FÜR SCHMERZENSKINDER - 27.08.22
Graham F. Valentine - Stimme | Lukas Metzenbauer - Harmonika und Stimme

Musik & Texte: Lukas Metzenbauer, Alexander M. Wagner, Duke Ellington, Franz Schubert, Charles Trenet, Fragson, Volkslieder, Franzobel, Shakespeare, Henri Michaux, Adolf Wölfli

Das Gesetz der Schwerkraft bestimmt alles, ob Sporen oder Sündenfall. Ein Fallschirm bietet etwas Abfederung, eventuell etwas Schutz. Aber auch ein Naturgesetz kann ironisieren, wie im Fall des Atompilzes. Was tun wir Schmerzenskinder, wenn uns der Absturz droht; wie fühlt sich der Verlust des Bodens an; wie erleben wir den Abgrund? Ist es noch möglich, in der Luft zu schweben, und für wie lange?

Nr. 6 -ECLECTICELLO - 20.08.22
Cristina Basili - Cello | Leonhard Dering - Klavier

Johannes Brahms (1833-1897) - Cellosonate op. 99 (1886)
Igor Stravinsky (1882-1971) - Suite Italienne (1932)
Nadia Boulanger (1887-1979) - Trois Pièces für Cello und Klavier (1915)
Francis Poulenc (1899-1963) Sonate für Cello und Klavier (1948)

Das Programm entdeckt die kontrastreiche, phantasievolle Koexistenz verschiedener Zeiten und Stile der Musikgeschichte an der Achse um 1900: Die Zweite Cellosonate von Brahms basiert architektonisch auf der tradierten Sonatenhauptsatzform und zeigt zugleich den Komponisten in voller Reife seines späten Stils. Stravinsky zerschnitt die barocke Partituren Pergolesis, formte sie collagenartig neu. So entstand das Ballet Pulcinella, dessen Material er wiederum in der Suite Itallienne zum facettenreichen, schillernden Destillat führte. Zu den bekanntesten der wenigen Werke N. Boulangers zählen die Trois Pièces, sie beginnen mit einem retrospektiven Blick auf den Impressionismus, um schliesslich im Getrubel der Moderne anzukommen. Die Cellosonate steht im Ouvres Poulencs als ein substanzielles Werk auf dem Höhepunkt seines Könnens.

Nr. 5 - TRANSIT - 6.07.22 
Joan Jordi Oliver - Elektronik

 

Joan Jordi Oliver (*1994) - TRANSIT (2022)

In seinem neuesten Werk setzt Joan Jordi Oliver seine klanglichen Erkundungen im Bereich der elektronischen Drone- und Ambient-Musik fort. Transit ist eine Sammlung abstrakter Klanglandschaften, in der die Identität einzelner Klangquellen verwischt oder völlig verklärt wird, mit Verzicht auf klare Gesten, zugunsten einer übergreifenden Vorstellung von Klang als einen mehrdeutigen Raum, der manchmal friedlich und einladend, manchmal bedrohlich und erstickend ist.

Nr. 4 - HÖHEN UND TIEFEN . MUSIK UND TANZ AUS KOREA - 6.07.22
Sol-i So - Gesang | Bo-Sung Kim - Tanz | Myunghyun Park - Tanz - und koreanische Perkussionsinstrumente

 

Binari, Seoljanggo, Saetaryeong - Lied der Vögel, Mundungchum, Jindo Bukchum, Ssitgim - Musik aus Jindo-Ssitgimgut

Die drei koreanisch-deutschen Musiker:innen treten seit Jahren in unterschiedlichen Konstellationen zusammen auf, u.a. im Ensemble DoodulSori und INklang. Das Programm zeigt die vielfältige Bandbreite des koreanischen traditionellen Musik- und Tanzrepertoires, das seinen Ursprung in der Volkskunst und Ritualmusik hat.

Nr. 3 - UIRAPURU. LIEDERABEND IM REGENWALD - 25.06.22
Josy Santos - Mezzosopran | Leonhard Dering - Klavier

 

Heitor Villa-Lobos (1887-1959) - Canções típicas brasileiras (1919) Três Poemas indígenas (1926)

Manuel de Falla (1876-1946) - Siete canciones populares españolas (1914)

Waldemar Henrique (1905-1995) - Lieder, u.a. Boi, Bumbá, Foi Bôto sinha, Uirapuru

Alberto Ginastera (1916-1983) - Cinco Canciones argentinas op. 10 (1943)

Südamerikanische und spanischen Volkskultur aus Perspektive Klavierlied: Transkriptionen traditioneller und indigener Gesänge Brasiliens, Arrangements zu Legenden aus dem Amazonas-Regenwald – im Dialog mit originären Liedern und Tänzen verschiedener Provinzen Argentiniens und Spaniens.

Nr. 2 - ZWISCHEN LICHT UND DUNKEL - 24.06.22
Cosimo Conti - Oboe | Lorenzo Molinetti - Geige | Gianmaria Nobile - Bratsche | Laura Sofía Brandão Álvares - Cello

Wolfgang Amadeus Mozart (1756–1791) - Streichduo in G-Dur K.423

David Philip Hefti (*1975) -  Ritus, vier Collagen

Benjamin Britten (1913–1976) - Sechs Metamorphosen nach Ovid op. 49

Ludwig van Beethoven (1770-1827) Streichtrio in c-Moll op.9 nr. 3

Benjamin Britten - Phantasy Quartet op. 1

Die klare Stimme der Oboe, der tiefe Klang des Cellos, die warmen Farben der Bratsche und der brillante Ton der Violine vereinen am selben Abend Klassik, Moderne und Gegenwart. Die elegante Musik Mozarts, die kraftvolle und tief berührende Musik Beethovens treffen auf die faszinierende, sich ständig verändernde Musik Brittens, die die Oboe leuchten lässt. Während der Soirée erklingen auch facettenreiche und beeindruckende Werke für Cello solo.

 


Nr. 1 - FEUERTRUNKEN - 3.06.22 

Kirill Zvegintsov | Leonhard Dering - zwei Klaviere

Nikolai Korndorf (1947-1990) - Wiegenlied für zwei Klaviere (1984)

Franz Liszt (1811-1886) - Transkription der 9. Symphonie op. 125 Ludwig van Beethoven

Die virtuose Klavierfassung der 9. Symphonie zeugt nicht nur klangvoll von Liszts Verehrung für Beethoven, sondern macht auch das scheinbar altbekannte Werk zum völlig neuen Hörerlebnis. Der Text Friedrich Schillers ist im Arrangement in die Partitur notiert, alle Chorstimmen und die Solist:innen erklingen aber auf dem Klavier gespielt. Ein ganz anderes Klangerlebnis bietet das minimalistisch Zen-artige Wiegenlied von Nikolai Korndorf. Beide, ebenso aufrührerisch-kühnen wie berührend-tiefsinnigen Werke erklingen zur Taufe der neuen Konzertreihe am Ausserberg.

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